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Vergebung.


Ein Folge-Artikel zum Thema "Alles hat (s)einen Sinn" und was mir geholfen hat, diesen Satz erfolgreich umzusetzen.



Gerne möchte ich Dir zu Anfang einen Spruch mitgeben, der wie eine Offenbarung, eine bahnbrechende Erkenntnis für mich war, als ich ihn Selbst erfahren durfte:


IN GEWISSER WEISE BEDEUTET VERGEBEN BISWEILEN EINFACH, DASS WIR BESCHLIESSEN, DEN HASS IN UNSEREM INNERN NICHT LÄNGER MITZUSCHLEPPEN, WEIL WIR BEGRIFFEN HABEN, DASS ER UNS VERGIFTET.


Bis zu einen gewissen Punkt in meinem Leben habe ich andere Menschen für mein Leid verantwortlich gemacht. Ich spürte Hass. Ich habe mich Selbst vergiftet. Ich habe anderen Menschen die Schuld daran gegeben, wenn es mir nicht gut ging. Wenn etwas nicht so lief, wie ich es wollte oder mir vorgestellt hatte.


Bis zu einem gewissen Punkt bestanden diese Menschen hauptsächlich aus einem Einzigen Menschen: Meinem Stiefvater. Bis zum 05. Mai 2018 (wow, ich hätte schwören können, dass es schon länger her ist..) gab ich meinen Stiefvater Schuld. Schuld an meinen Leid. Schuld daran, dass sich nichts änderte in meinen Leben. Schuld daran, dass es mir nicht gut ging. Schuld an meiner Vergangenheit. Meinem Leben.


Ich machte ihn verantwortlich. Ich benutzte ihn als Ausrede. Ich sagte und fühlte Sätze wie "Das liegt daran, dass ich zu Hause nie das und das durfte!" "Wäre meine Jugend schöner gewesen, dann hätte ich ..!" "Wenn mein Stiefvater nicht da gewesen wäre, wäre alles einfacher gewesen.."


Fakt war und ist: Mein Stiefvater war da.

Fakt war auch: Es lag an mir, wie ich mit meiner Vergangenheit umging.


In den Wochen vor dem 05. Mai 2018 begegnete mir immer mal wieder das Wort "Vergebung". Ich sah es in Posts auf Social Media, hörte es in Gesprächen, sah es auf Plakaten. Ich spürte, dass mir all das etwas sagen wollte und so wunderte es mich auch nicht, dass mir am 05. Mai eine Vergebungs-Meditation zugeflogen kam. Per Mail. Ich lag auf meinem Balkon in der Sonne, freute mich über mein Leben, checkte meine Mails, sah die Meditation, musste schmunzeln und fühlte, dass es an der Zeit war der Vergebung nachzugehen. Ich zog meine Kopfhörer an, richtete mich auf dem Balkon ein und auf meiner Liege auf, atmete ein paar Mal bewusst ein und aus und startete die Meditation. Was dann geschah hätte ich Selbst bis kurz davor nicht für möglich gehalten (und an diesem Punkt hatte ich das bereits bei viiiilen Dingen gesagt und Selbst erlebt!) ..


Die Meditation ging ganz smooth los. Ankommen, atmen, sich mit sich Selbst connecten. In sein Unterbewusstsein eintauchen. Ein paar Worte empfangen und sich dann auf den Weg machen. Einen Weg entlanggehen und jemanden auf sich zukommen sehen, bei dem es an der Zeit war ihm zu verzeihen. Zu vergeben. Und rate mal, wer sich von ganz alleine auf mich zubewegte. Mein Stiefvater. Ich konnte nichts dagegen tun. Wollte ich in diesem Moment auch gar nicht. Denn es fühlte sich in diesem Moment gut an ihm gegenüber zu stehen. Auch wenn es mir schwer fiel. Angesicht zu Angesicht. Ich schluchzte.

In der Meditation wurden Impulse gegeben und wir sollten den Satz


Ich vergebe Dir, dass ...

vervollständigen. Das tat ich. Schonungslos. Ehrlich. Ruhiger, bewusster und liebevoller als ich es je für möglich gehalten hätte.



Ich vergebe Dir, dass ..

Du die Gewohnheiten und Glaubenssätze Deiner Eltern übernommen und sie nicht in Frage gestellt hast.


Ich vergebe Dir, dass ..

Du blind vor Wut warst und Dich Selbst nicht mehr unter Kontrolle hattest.


Ich vergebe Dir, dass ..

Du es zu dem Zeitpunkt an dem Du gehandelt hast, Selbst nicht besser wusstest.



Ich vergebe Dir.

Ich vergebe Dir.

Ich vergebe Dir ..



Ich heulte währenddessen wie ein Schlosshund! Ich weiß nicht mehr, wie laut ich geweint habe. Wie laut ich die Sätze gesagt habe. Ich spüre, wenn ich an diesen Moment zurückdenke einfach nur ganz viel Mitgefühl. Ganz viel Unendlichkeit. Ganz viel Dankbarkeit. Ganz viel Ruhe in mir.


Ganz viel Vergebung.



VERGEBUNG HEISST NICHT, DASS DU GUTHEISST, WAS GESCHEHEN IST.
ES BEDEUTET, DASS DAS GESCHEHENE KEINE KONTROLLE MEHR ÜBER DICH HAT UND DU LOSLASSEN KANNST.
DU FREI BIST.


Das erste was ich sah, als ich nach der Meditation und einem weiteren Moment nur für mich und mit mir die Augen öffnete, war diese Blume:



In diesem Moment strahlte sie eine Reinheit nie da gewesener Größe aus. In diesem Moment erkannte ich mich in dieser Blume. Von Natur aus rein. Wunderschön. Zart. Verletzlich. Verbunden.


Von nun an symbolisierte ich mit ihr die Kraft der Vergebung.


Ab diesem Tag nahm mein Leben eine erhebliche Wendung, denn ich machte nicht mehr andere Menschen für mein Leben verantwortlich, sondern nur noch mich Selbst.

Ich vergab einigen anderen Menschen und ich vergab auch mir Selbst.



Gerne möchte ich Dir noch eine Übung mit auf den Weg geben, Dir Selbst zu vergeben und Dir selbst offen, ehrlich & rein gegenüber zu treten: Die sog. "Spiegelübung".



Für die Spiegelübung benötigst Du folgendes:


+ 1 Stift

+ 3 Zettel

+ einen Spiegel

+ Zeit & Ruhe nur für Dich.


Bevor Du startest, lege Dir die Dinge, die Du benötigst zurecht, setz Dich bequem hin und atme ein paar Mal bewusst ein und aus.



TEIL 1

Nun schreibst Du auf den 1. Zettel folgende Worte:



ICH BIN STOLZ AUF MICH, DASS

+

+

+


und ergänzt den Satz um 3 Dinge, auf die Du stolz bist!



Wenn Du dies getan hast. Legst Du den Zettel erstmal beiseite.



Auf den 2. Zettel schreibst Du:


ICH VERGEBE MIR SELBST, DASS

+

+

+


und ergänzt auch diesen Satz um 3 Dinge, die Du Dir Selbst vergeben möchtest / vergibst.

Leg diesen Zettel zu dem ersten.


Nun nimmst Du Dir den 3. Zettel und schreibst folgende Worte auf ihn



ICH LIEBE DICH.




Nun kommen wir zum zweiten Teil der Übung. Zum Kern. Nimm Dir hierfür wirklich die Zeit und Ruhe, die Du brauchst. Nur für Dich.


Lies Dir bevor Du Selbst in die Übung gehst, den 2. Teil aufmerksam durch, damit Du weißt, was zu tun ist.



TEIL 2

Für den 2. Teil nimmst Du Dir Deine 3 Zettel in der o.g. Reihenfolge, stellst Dich vor einen Spiegel und atmest noch einmal tief durch.


Nun schau Dir selbst in die Augen. Bewusst. Offen. Ehrlich. Liebevoll.

Und liest Dir Deine Sätze laut vor.


Ich bin stolz auf Dich, dass..


Mach nach jedem Satz eine Pause. Schau Dir in die Augen und schaue, was Deine jeweiligen Sätze mit

Dir machen und in Dir auslösen.



Ich vergebe Dir, dass ..


Schau Dir auch hier ganz bewusst in die Augen. Voller Liebe für Dich selbst. Es geht hier um Vergebung, Annahme und pure Selbstliebe.



Und ja, dass kann auch weh tun. Und ja, es dürfen auch Tränen fließen.

Ich habe bei dieser Übung geheult wie ein Schlosshund! Und zwar nicht nur beim ersten Mal, sondern bei den ersten Malen, als ich mir meine Sätze laut vorgelesen habe. Bei allen drei Sätzen.

Bleib dran. Es wird von Mal zu Mal einfacher und schöner. Du zeigst Dich Dir selbst gegenüber verletzlich und das ist eine ziemlich große Stärke und im Laufe der Zeit ein wundervoll ehrliches Gefühl.



Nun Schau Dir noch einmal in die Augen. Lächel. Lächel Dich bewusst an. Für alles was Du erlebt hast. Für alles, was Du hast. Für alles was Du bist. Und sag Deinem Spiegelbild, den letzten Satz.


Sag Dir selbst ICH LIEBE DICH!




Nimm Dir Zeit. Lass alles zu. Alle Gefühle und Gedanken. Alles darf sein. Unser Körper gibt uns nur die Gefühle, die wir bereit sind zu verarbeiten.. Du machst das großartig!





Hier ein paar Reflexionsfragen für nach der Übung für Dich:


✨ Was machen Deine Sätze mit Dir?

✨ Wie fühlst Du Dich?

✨ Was geht Dir durch den Kopf?

✨ Was macht der letzte Satz mit Dir?

✨ Hast Du vor dieser Übung schon einmal zu Dir selbst „Ich liebe Dich“ gesagt?


Baue diese Übung nun bewusst in Deinen Alltag ein. Zum Beispiel kannst Du sie in Deine Morgen- o. Abendroutine integrieren. Nimm Dir Zeit dafür und fühle.


Platziere Deine Zettel so, dass Du die sie jeden Tag siehst. Und Dich Tag für Tag an Deine eigene Power & Liebe zu Dir selbst erinnerst.

Ich zum Beispiel habe mir meine Zettel in den Schrank neben meinen Spiegel gehangen und mich anfangs jeden Morgen und jeden Abend vor den Spiegel gestellt, mir in die Augen geschaut und mir meine Sätze laut und voller Liebe vorgelesen.


Wiederhole diese Übung in den nächsten Tagen jeden Tag.

Du kannst Deine Sätze nach einer gewissen Zeit natürlich auch nochmal überdenken bzw. erneuern.

Für eine gewisse Zeit bzw. bis die Sätze wirklich bei Dir angekommen sind und Du sie in Deinem System integriert hast, solltest Du sie jedoch so lassen wie sie sind.





Wenn Du Fragen hast oder Dich austauschen möchtest darfst Du mir jederzeit eine Mail schreiben oder mir auf Instagram @nin_a_rts eine Nachricht hinterlassen.


Ich wünsche Dir von Herzen eine wundervolle Zeit mit Dir Selbst.

Ganz viel Gefühl.

Liebe.


Vergebung.



Deine Nina






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