ENTSCHEIDUNGEN.
Mutig & (Selbst)Bewusst für Dich losgehen.
Ich sitze auf dem Teppich im Schneidersitz. Vor mir sitzt mein Freund. Gleiche Pose. Auf seinem Pulli? Eine Spur Schnodder aus meiner Nase. Unter meinen Augen? Meine gesamte Mascara des Tages. In meinem Herzen? Erleichterung.
"Immer diese Entscheidungen..." sage ich zu meinem Freund und schaue dabei traurig wie ein kleiner Welpe, nachdem er zu mir sagte "Wir dürfen Entscheidungen für uns treffen und mit den Konsequenzen Leben." Bäm. Erstmal ein Schlag ins Gesicht. Doch recht hat er.
"Immer diese Entscheidungen" - Denke ich im ersten Moment. "Zum Glück!" - Denke ich im zweiten. Denn mir wird klar: Ohne Entscheidungen wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Und ich finde ziemlich nice, wo ich jetzt bin. In den Armen meines Freundes, der mit einem Schnodder dekorierten Pulli vor mir sitzt, nachdem ich eine Stunde lang weinend in seinen Armen lag, alle meine Gedanken, Bedenken, Ängste und Gefühle mit ihm geteilt habe, mich anschaut, lächelt und sagt: "Ich liebe Dich!" und im nächsten Moment, als ich ein kleines Lächeln fühle und rauslasse "Meine Hübsche. Schön Dich lächeln zu sehen!" Und ich? Lächel noch mehr, putze mir die Nase und versuche all dass zu greifen.
Denn noch vor knapp zweieinhalb Jahren habe ich nicht daran geglaubt jemals eine Beziehung zu führen. Geschweige denn so eine, wie ich sie mir vorgestellt und gewünscht habe. Mit den Aspekten, die mir wichtig sind. Und doch sitze ich hier, mit vom Weinen geröteten Augen und lächel. Denn all das habe ich heute.
Warum?
Weil ich eine Entscheidung getroffen habe.
Denn vor knapp zwei Jahren war ich´s leid. Leid von Date zu Date, von Tür zu Tür und von Enttäuschung zu Enttäuschung zu springen und habe mich entschieden. Ich weiß noch als wäre es gestern gewesen, als ich mit einer Freundin durch die Stadt ging, wir über Dates, Typen und Beziehungen sprachen und ich sagte:
Ich will eine Beziehung. Ich habe so viel getan, um diese zu erhalten. Ich hab genug getan.
Jetzt bin ich dran.
Was folgte?
Ich habe nach diesem Satz aufgehört. Aufgehört zu Daten. Aufgehört umherzuirren. Aufgehört mich selbst klein zu machen. Aufgehört krampfhaft zu suchen. Mich selbst aufzugeben. Ich habe losgelassen und einfach gelebt. Ich habe mich und mein Leben wieder gelebt und geliebt. Mit voller Absicht und wunderschöner Leichtigkeit. Genossen. Gelacht. Getanzt. War gut zu mir. Habe mich gut.gefühlt. Habe mich mit einem Brief ans Universum jeden Tag mit mir selbst, meinen Wünschen und Gefühlen verbunden. Mir absolut klar gemacht, dass das was ich mir wünsche da ist und ich es verdient habe.
Und Zack:
Keine Woche später stand mein jetziger Freund in meinem Garten. BOOM! 😄🔥
Die Kraft von Entscheidungen durfte ich so schon auf unterschiedliche Art und Weise spüren.
Im Arbeitsleben, in Beziehungen, (neuen) Wohnungen, Reisen ..
(entscheidende 😄) Faktoren für Deine Entscheidung(en):
🔥 WAS DENKEN ANDERE?!
Das ist eine der Top Fragen in unserem Kopf, wenn wir anfangen uns über unseren Weg, unser Leben, unsere nächsten Schritte und eben die damit einhergehende(n) Entscheidung(en) Gedanken zu machen. Meine Antwort auf die Frage: Scheiß drauf. Das ist absolut irrelevant.
Es ist einzig und allein Dein Weg. Dein Leben. Deine Entscheidung(en). Unabhängig von Meinungen, Wegen, Entscheidungen und Bedenken anderer Menschen.
Wie Menschen reagieren und was sie äußern hat etwas mit ihnen zu tun. Nicht mit Dir. Du bist Spiegel, Augenöffner, Inspirator oder Trigger in dem ganzen.
Du darfst Entscheidungen treffen ohne Dir die Genehmigung der Welt, Deiner Freunde und Familie oder irgendwem anders zu holen. Du darfst machen. Einfach so. Du musst auch niemanden davon erzählen. Du entscheidest selbst mit wem Du Dinge teilst. Wähle weise.
Ein Beispiel:
Ich habe vor ein paar Jahren meine allererste Reise allein gebucht. Barcelona. Drei Tage. Ich habe mich wahnsinnig gefreut und es direkt mit allen möglichen Leuten geteilt. Die erste Reaktion, nachdem ich sagte, dass ich eine Reise nach Barcelona gebucht habe: "Cool, mit wem?" "Alleine.". Erstaunen. Unverständnis. Angsterfüllte Augen. "Oh.. ja krass.", "Hast Du keine Angst?", "Würde ich ja nicht machen." Musst Du auch nicht. Ist nicht Dein Entscheidung. Sondern meine. Und ich hab sie getroffen und freue mir nen Arsch ab.
Ich habe mich also nicht verunsichern lassen, geschweige denn abbringen lassen.
Kommen wir damit zum nächsten Punkt.
🔥 KLARHEIT
Du darfst Dir absolut klar darüber sein, was Du möchtest. Wo Du hinwillst. Wie Du Dich fühlen, was Du erleben möchtest. Und das Du das alles für Dich tust.
Auch hier ein Beispiel:
Vor einigen Jahren war ich ziemlich unglücklich in meinem Job. Ich wusste nicht, wie ich weiter machen sollte. War einfach traurig und lost. Ich habe meine Gedanken und Gefühle innerhalb meiner Familie geteilt und mit dem Gedanken gespielt zu kündigen, den ich ebenfalls teilte. Reaktionen waren folgende: "Bist Du Dir sicher?!" "Du hast so einen sicheren Job, Kind!" "Woanders verdienst Du aber nicht so viel wie jetzt." Angsterfüllte Augen, Bedenken, you know what I mean. Was habe ich gemacht? Mich verunsichern lassen. Warum? Weil ich nicht klar war. Ich wusste, dass eine Entscheidung notwendig ist, doch wie diese aussieht oder aussehen könnte wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Ich wollte gerettet werden und versank in Selbstmitleid. Knapp anderthalb Jahre später traf ich eine Entscheidung. Ich hatte gekündigt. Ohne einen neuen Job zu haben. Diese Entscheidung wollte ich mit meiner Familie teilen. Selbe Konstellation, andere Kommunikation & Reaktion. Ich: "Ich weiß, dass es ein großer Schritt ist und ich weiß selbst noch nicht, wie mein weiterer Weg aussehen wird. Ich weiß einfach, dass mich diese Entscheidung gerade sehr glücklich macht und sich absolut richtig anfühlt - ich habe gekündigt.". Kurze Stille. Meine Mama, dreht sich zu mir, schaut mich mit Tränenerfüllten Augen an, lächelt, nimmt mich in den Arm und sagt: "Ich bin stolz auf Dich!".
Und ich auf mich.
Klarheit.
🔥 ES IST EIN PROZESS
Du musst jetzt noch nicht den ganzen Weg kennen. Geht auch gar nicht. Wäre ja auch zu schön bzw. ziemlich traurig. Denn dann würdest Du gar nicht mehr losgehen müssen und wärst direkt am Ziel, hättest kein Wachstum, keine Learnings, keine Aufgaben. Und das ist die Krux bzw. das ist so wichtig Dir selbst bewusst zu machen: Du musst nicht die ganze Treppe sehen, nimm am Anfang nur die erste Stufe.
Oder etwas pragmatischer:
Erfolg ist keine Tür, sondern eine Treppe.
Ein Step nach dem anderen. Ein Atemzug nach dem anderen und aus dem Hier und Jetzt agieren. Unabhängig davon, wo Du gerade gerne wärst, was alles schon greifbar für Dich ist, was immer wieder in Deinen Sinn kommt. Deine Wünsche, Träume und Ziele sehen, ernst nehmen und auch zulassen und Dich trotzdem auf den Moment, in dem Du gerade bist besinnen und konzentrieren. Du lebst nicht in der Zukunft und auch nicht in Deiner Vergangenheit. Du lebst im Hier und Jetzt. Es ist ein Prozess.
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